Februar: Discopathie beim Hund

Unter einer Discopathie wird eine Erkrankung der Bandscheibe verstanden. Die Bandscheiben sind Knorpelscheiben, die als Puffer zwischen den Wirbeln sitzen. Von Kopf bis Schwanz läuft das Rückenmark, welches durch die Wirbel geschützt wird.

Das Rückenmark hat die wichtige Aufgabe Informationen von Körper zum Gehirn und umgekehrt zu versenden.

Es gibt verschiedene Rassen, die über einen langen Rücken (.z.B. Dackel) verfügen und damit anfällig für Rückenmarkserkrankungen sind. Gerade schwere Tiere mit geringer Muskulatur sind davon betroffen. Weiterhin sind Tiere mit anatomischen Fehlbildungen (Keilwirbel z.B. franz. Bulldogge) besonders gefährdet.

Rückenmarkserkrankungen können an verschiedenen Stellen und in unterschiedlicher Schwere auftreten. Wenn ein Bandscheibenvorfall im Halsbereich vorkommt, können Symptome wie Beschwerden bei der Beweglichkeit des Halses, als auch Reflexausfälle an den Vorder- und Hintergliedmaßen sein. Auch eine einseitige oder beidseitige Lahmheit ist möglich.

Wenn der Defekt weiter hinten lokalisiert ist, sind die Vordergliedmaßen normal, aber die Hintergliedmaßen oder auch nur der Schwanz kann betroffen sein. Sowohl der Urin- als auch der Kotabsatz können gestört sein.

Diagnostisch ist der Verlauf wichtig. Die Ausfälle können progressiv oder plötlich auftreten. Die klinische Untersuchung im Zusammenhang mit dem Vorbericht liefert erste Hinweise. Eine anschließende neurologische Untersuchung kann zur Lokalisation beitragen. Weitere Diagnostik kann eine Röntgenuntersuchung sein. Allerdings sind Bandscheibenvorfälle nicht immer im Röntgen sichtbar. Häufig sind andere Veränderungen (anatomische Missbildungen, Arthrose- und Spondyloseanzeichen) sichtbar.

Wesentlich genauer sind Myelographien. Hier wird Kontrastmittel in den Wirbelkanal verabreicht und über eine Röntgenuntersuchung die „Engstelle“ gefunden. Deutlich eleganter sind neuere Untersuchungsverfahren wie die Schnittbilduntersuchungen (CT, MRT). Gerade eine MRT-Untersuchung ist das Mittel der Wahl für eine genaue Diagnostik.

Therapeutisch stehen verschiedene Wege zur Wahl. Bei einem langsamen Prozeß, ohne Kot- und Urinabsatzbeschwerden kann man eine konservative Therapie versuchen. Das Wichtigste ist Physiotherapie zum Muskelaufbau. Damit das Tier die Übungen gut mitmacht, ist eine gute Schmerzmedikation esssentiell. Unterstützend können B-Vitamine verabreicht werden.

Bei starken Ausfällen oder plötzlicher Lähmung sollte eine chirurgische Versorgung in Erwägung gezogen werden. Das kann zu einer schnellen Entlastung des Rückenmarks führen. Schmerzmedikation, Physiotherapie sind dabei genauso essentiell wie bei einer konservativen Therapie.

Prognostisch braucht man für Discopathien viel Zeit. Natürlich kann nach einer erfolgreichen OP schnell eine Verbesserung sichtbar sein. Grundsätzlich benötigt man viel Geduld und tägliche Übungen mit dem Patienten, ehe man beurteilen kann, ob es eine erfolgreiche Therapie ist.

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