Mai 2024: Hepatische Lipidose der Katze oder warum es so wichtig ist, dass die Katze täglich frisst!

Jeder Tierhalter kennt das. Das Haustier frisst mal wieder nicht. Häufig mag der Hund oder die Katze das Futter nicht. Wenn das so ist, ist das Problem durch einen Futterwechsel schnell gelöst. Allerdings können auch Erkrankungen zur Inappetenz führen. Während ein Hund mal einen Fastentag einlegen kann, ist es für eine Katze überlebenswichtig, täglich die benötigten Kalorien aufzunehmen.

Warum ist das so? Die Katze ist ein absoluter „Proteinverschwender“. Rund 80% ihres Stoffwechselbedarfs zieht die Katze aus Proteinen- also Eiweiße. 20 % sind Fette, die zur Energiegewinnung dienen und zur Aufnahme fettlöslicher Vitamine sowie essentielle Fettsäuren. Fette sind zur Energiegewinnung wichtig. Kohlenhydrate kommen bei der Katzenernährung nur rudimentär vor. Da zum Stoffwechsel aber auch Kohlenhydrate gehören, muss die Katze diese selbst herstellen. Dies gelingt ihr mit ausreichend Rohstoffen und verschiedenen Enzymen. Diese Enzyme sind ständig aktiv. Fette werden ebenfalls in der Leber umgebaut. In dem Moment, in dem die Katze die Nahrungsaufnahme einstellt, z.B. durch Krankheiten wie Niereninsuffizienz, Gastritis oder Zahnfleischentzündungen, hat die Katze ein Problem. Denn der interne Stoffwechsel läuft weiter. Damit werden Fette und Eiweiße aus dem umliegenden Gewebe zur Leber zum Umbau transportiert. Die Leber schafft aber nur eine gewisse Menge zu verarbeiten. Wird die Leber also mit zu vielen Fetten überschwemmt, kann die Leber die Weiterverarbeitung nicht schaffen und es kommt zum Leberversagen.

Damit kann aus einer harmlosen Erkrankung, z.B. Übelkeit wegen einer Magenverstimmung eine lebensbedrohliche Situation entstehen. Alle Erkrankungen, die mit einer verminderten oder eventuell gar keiner Nahrungsaufnahme einhergehen sind für die Katze potentiell gefährlich. Dabei gilt: Je dicker die Katze desto kritischer die Situation. Denn dicke Katzen verfügen über mehr körpereigenes Fett, welches in Krisensituationen mobilisiert wird und zum Leberversagen führen kann.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, eher früher als später mit einer Zwangsernährung zu beginnen. Dies kann mit der Hand-päppeln erfolgen und im schlimmeren Fall per Nasensonde erfolgen. Wenn der Katze ausreichend Energie zugeführt wird, besteht kein Grund eigenes Fett zu mobilisieren. Deshalb dürfen kranke Katzen im Krankheitsfall auch Leckerlis oder Schlagsahne pur essen, selbst wenn das Futter nicht in den üblichen Futterplan passt. Ist die Katze wieder genesen, kann man wieder mit dem normalen Futterplan anfangen.

Dieser Bericht skizziert die Ernährungsproblematik sehr vereinfacht. Aber es ist wichtig, dass der Tierhalter nun weiß, dass die Katze täglich Futter aufnehmen muss! Deshalb sehen Sie Ungenauigkeiten des Berichts nach.

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