Februar 2025: Vergiftungen

Vergiftungen sind ein omnipräsentes Thema. Jeder Hundebesitzer kennt die Angst, dass sein Hund unterwegs etwas frisst, was nicht gut für ihn ist. Die gute Nachricht ist dabei, dass Vergiftungen deutlich seltener vorkommen, als die meisten Menschen annehmen. Trotzdem ist dieses Thema sehr komplex, denn es gibt für unsere Haustiere eine Vielzahl an giftigen oder schädlichen Substanzen.

Als erstes steht natürlich die Vermeidung. Kontrollieren Sie Ihre Wohnung. Wenn Ihre Katzen Pflanzen anknabbert, sollten Sie checken, ob diese für die Samtpfote unbedenklich sind. Aber auch manches Spielzeug kann ein Problem dar stellen. Sie kennen Ihr Tier am besten. Sollten Sie eine Katze haben, die eine Vorliebe für Bänder oder Schnüre hat, kontrollieren Sie bitte, dass diese nicht aufgenommen werden können. Sollte bei Ihnen ein Hund wohnen, der mit Vorliebe Spielzeug zerstört oder Socken frisst, wäre es nötig, alle Spielzeuge auf Vollständigkeit zu kontrollieren und eventuelle Stoffe zu entfernen.

Der zweite Punkt ist die Dekontamination. Das heißt, dass eventuelle Giftstoffe möglichst zügig entfernt werden sollten. Äußere Giftstoffe können abgewaschen werden. Beachten Sie dabei bitte, dass ölige Stoffe sich besser in Öl lösen. Sollte also eine Katze mit Motorenöl verunreinigt sein, kann diese zuerst mit Speiseöl gereinigt und erst im Anschluss shampooniert werden. Nicht ölige Stoffe können natürlich normal shampooniert werden. Ist das Fell darunter trocken, kann es auch geschoren werden. Aufgenommene Stoffe können durch Erbrechen wieder herausbefördert werden. Dies funktioniert allerdings nur, wenn die Aufnahme maximal 30 min zurück liegt. Bei länger aufgenommene Substanzen wird davon ausgegangen, dass diese in der Magen-Darm-Passage schon weiter gerutscht sind und damit durch den Brechreiz nicht mehr erreichbar sind. Erbrechenauslösen geht auch nur bei nicht scharfkantigen Stoffen. Nimmt der Hund also Köder mit Rasierklingen auf, müssen diese durch eine Operation entfernt werden. Andernfalls ist das Verletzungsrisiko für die Speiseröhre oder andere Organe/Strukturen zu hoch. Auch verschluckte Socken sind nicht durch einen Brechreiz zu erhalten. Natürlich kann es zufällig sein, dass ein verschlucktes Kleidungsstück hochgewürgt wird. Wahrscheinlicher ist es aber, dass sich solche Stoffe im Magen „verstecken“ und nicht mit hoch kommen.

Sollte der erste und der zweite Punkt nicht zu lösen sein, erfolgt die Therapie. Wenn also Giftstoffe sich schon länger im Körper befinden, kann man versuchen sie mit Gegenmitteln zu antagonisieren oder zu binden, damit sie keinen Schaden anrichten können. Es gibt Säfte oder Pasten, die die Resorption im Darm reduzieren sollen. Weiterhin kann man bei manchen Substanzen gezielt ein Gegenmittel verabreichen, so dass der Giftstoff nicht zum wirken kommt.

Da es aber eine Vielzahl an Giftstoffen gibt, ist es immer sinnvoll den Stoff und sofern vorhanden, die Verpackung mitzubringen. Anhand der Größe bzw. Schwere des Tieres und der Kenntnis wieviel der Patient aufgenommen hat, kann ein sinnvoller Diagnose- und Behandlungsplan ausgearbeitet werden. Erste Hilfe kann manchmal auch der Giftnotruf leisten. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bietet eine Liste mit den Telefonnummern an.

Sollten Sie Fragen oder Sorgen haben- Sprechen Sie uns an!