November 2024: Hundemalaria

Hundemalaria bzw. die canine Babesiose ist vielen Hundehaltern als Reise- bzw. Auslandskrankheit bekannt. Die Erkrankung wird von Zecken übertragen und gehört damit zu den vector-born-diseases. Der Überträger, die Auwaldzecke (lat. Dermacentor reticularis) mag es gerne warm und ist mit den steigenden Temperaturen mittlerweile heimisch. Als Reisekrankheit ist diese Krankheit vielen Hundehaltern bekannt. Dass sie aber mittlerweile hier bei uns heimisch ist, ist den Menschen neu.

Tückisch ist die Erkrankung auch deshalb, weil diese Erkrankung nicht immer und sofort sichtbar ist. Babesien befallen die roten Blutkörperchen und führen zu deren Zerstörung. Je nach Befallstärke kann eine Erkrankung gar nicht auffallen oder einen schwerkranken Hund hervorbringen.

Die Symptome können im akuten Fall hohes Fieber und damit verbundener Mattigkeit bis hin zur Leistungseinschränkungen sein. Bei der Laboruntersuchung fällt ein hämolytisches Serum auf. Das heißt, dass nach der Zentrifugation des Blutes der Überstand rot und nicht durchsichtig ist, wie bei einem gesunden Hund. Da rote Blutkörperchen kaputt gehen, gelang der rote Blutfarbstoff ins Serum. Beim Blutbild kann es zu einem Abfall der roten Blutkörperchen kommen, da diese zerstört werden. Je nach Befallstärke können aber auch zu Anfang normale Werte gemessen werden. Je nach der Anzahl kaputter roter Blutkörperchen steigt das „Abfallprodukt“ Bilirubin. Auch die weißen Blutkörperchen können als Infektionsmarker erhöht sein. Der Rest des Blutbilds oder des Organscreenings kann völlig normal sein.

Bei manchen Tieren zeit sich aber auch nur Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust

Die Diagnose wird über die Blutuntersuchung gestellt. Entweder werden die Babesien im Blutausstrich erkannt oder es wird eine PCR im Blut durchgeführt. Ist die Diagnose gestellt, sollte unmittelbar eine Behandlung erfolgen. Die Therapie sind Injektionen. Bei einer unkomplizierten Babesiose mag das auch reichen. Leider kann es auch zu Komplikationen kommen. Häufig werden auch die Nieren angegriffen. Aus diesem Grund sind diese Werte unbedingt zu kontrollieren und ggf. mitzubehandeln.

Die Babesiose ist eine schwere und sehr ernstzunehmende Infektionskrankheit, die potentiell tödlich enden kann. Wird sie früh erkannt, ist ein unproblematischer Krankheitsverlauf möglich. Aber nicht immer wird die Krankheit erkannt und wertvolle Zeit verstreicht. Oft wird diese Krankheit noch als Reisekrankheit „abgestempelt“, obwohl sie längst in Deutschland angekommen ist. Nicht nur im süddeutschen Raum, sondern längst ist sie auch im Norden angekommen.

Die einzig wirksame Methode um die Krankheit zu verhindern, ist eine verlässliche und stringente Zeckenprophylaxe. Mittlerweile stehen gute Produkte wie Tabletten oder Spot-ons und sogar eine Spritze, die ein ganzes Jahre wirkt, zur Verfügung. Eine einzige Zecke reicht, um viel Schaden anzurichten. Bedenken Sie bitte, dass aufgrund der wärmeren Winter, das ganze Jahr Zecken aktiv sind.

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