Tiere sind in Familien oft willkommen. Zum einen fördern sie die bessere Atmosphäre und steigern das Verantwortungsbewußtsein. Zum anderen gibt es Studien (Quelle: Pos one), in denen beschrieben wird, dass das Allergierisiko bei Kindern gesenkt ist, wenn sich Haustiere im Haushalt befinden.
Haustiere wie Hunde und Katzen haben die Eigenschaft auf Handlungen der Kinder sofort zu reagieren. Damit müssen die Erwachsenen den Kleinen früh erklären, wie ein Umgang zu erfolgen hat und sich der Konsequenzen bewußt sein. Eine Katze, die immer geärgert wird, wird eher zum kratzen neigen, als wenn sie ihren Bedürfnissen entsprechend gepflegt wird.
Auch Hunde haben ihre Verhaltensweisen. Da Kleinkinder aber im Verhältnis zum Erwachsenen eine ungünstige Höhe haben, sind Beißunfälle oft dramatisch. Die häufigsten Beißunfälle passieren in der eigenen Familie oder mit einem Hund aus dem engen Umkreis. Um dies zu vermeiden sind einige Verhaltensregeln sowohl bei den Eltern als auch bei dem Kind nötig.
Die wichtigste Regel ist wohl, dass Hunde und kleine Kinder nicht ohne Aufsicht zusammen spielen. Es muss dem Hund eine Rückzugsmöglichkeit gegeben werden. Eine Decke oder ein Körbchen, bei dem das Tier weiß, dass es auf diesem Fleck ungestört ist und sich zurück ziehen kann. Hier darf das Tier nicht gekuschelt, umarmt oder ihm Spielzeug weggenommen werden.
Wichtig für das gemeinsame Zusammenleben ist das Verständnis, dass Kinder Tiere (noch) nicht erziehen können. Ab einem Alter von ungefähr 8 Jahren kann ein Kind in die Hundeerziehung mit eingebunden werden. Grundsätzlich sollten die Kleinen aber Lernen, dass sie Probleme mit dem Vierbeiner nicht alleine lösen sollen, sondern sich lieber Hilfe von einem Erwachsenen holen müssen.
Grundsätzlich darf ein Hund nicht bedrängt werden. Ein soziales Tier zeigt in seiner Mimik, Verhalten und in seinen Lauten seine Stimmung an. Problematisch ist, dass kleine Kinder diese Zeichen oft nicht sehen oder deuten können. Wenn beim Kopf-weg-drehen oder leicht hochgezogenen Lefzen die Aktion nicht abgebrochen wird, folgt die nächste Eskalationsstufe. Der Hund steht auf und geht. Eine „Verfolgung“ des Tieres wird dann zum Knurren oder Schnappen führen. Häufig wird dann der Hund bestraft, obwohl er nur folgerichtig gehandelt hat. Deshalb ist es wichtig sowohl dem Kind als auch dem Hund beizubringen, dass der Hund auf den Menschen zukommt, wenn er Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten oder Spielen möchte. Tut er das nicht, sollte er in Ruhe gelassen werden.
Es hilft auch bei den Spielsachen für Zwei- und Vierbeiner genau hinzuschauen. Ein Hund ist nicht in der Lage bei einem Stofftier zu unterscheiden, ob dieses jetzt „Seins“ oder das des Kindes ist. Aus diesem Grund darf keine Durchmischung beider Sachen stattfinden und Hundespielzeug muss für beide Parteien deutlich zu erkennen sein.
Um Verhaltensweisen korrekt zu lernen und zu üben, gibt es eine Vielzahl von Hundeschulen. Diese werden Sie gerne beraten. Weiterhin gibt es bei uns in der Praxis die Broschüre „Der blaue Hund“. Hier sind Erklärungen für Verhaltensweisen sowie Lösungen aufgeführt. Auf der beiliegenden CD-R können spielerisch und gefahrlos Situationen interaktiv geübt werden.
Dieser Artikel soll Sie nicht vor einem neuen Familienmitglied abschrecken- im Gegenteil! Es gibt kaum etwas schöneres, als wenn man nach Hause kommt und an der Tür von einem freudigen Vierbeiner begrüßt wird. Er soll aber Ihr Bewußtsein für bestimmte Verhaltensregeln schärfen, so dass alle Beteiligten streßfrei zusammen leben können!
Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an!