Jeder freut sich, wenn nach dem Winter die ersten Störche wieder gesichtet werden. Noch schöner ist es, wenn man beobachten kann, wie sie ihr Nest ausbauen und später das Pärchen anfängt zu brüten. Nicht selten wird unsere Praxis kontaktiert, dass ein Storchenbaby aus dem Nest gefallen ist. Was ist zu tun? Es gibt dafür mehrere Ursachen. Die bekannteste ist der Nahrungsmangel. Gerade trockene Zeiten führen zu zu wenig Nahrung um die Elterntiere und den Nachwuchs durchzubringen. Wenn sich das Problem aber schon ankündigt (viele Trockenzeiten) kann man versuchen den erwachsenen Störchen Futter anzubieten. Manche Störche nehmen sehr gerne Fischstücke an, die an den Fuß des Nestes gelegt werden. Allerding machen das nicht alle Tiere.
Weiterhin kann man den Bereich unter dem Nest mit Stroh und Heu auspolstern. Sollte also wirklich ein Jungtier aus dem Nest geworfen werden, landet er weich und man kann die Aufzucht probieren.
Ein unterschätztes Problem ist die Plastikverschmutzung. Häufig werden Tütenreste oder andere Plastikkleinteile im Nest verbaut. Werden die Jungtiere aufgeweckter, zupfen sie daran und verschlucken sie gegebenenfalls. Dies kann zu einem Darmverschluss führen, an dem die Tiere dann auch verenden. Dies wird aber nur in der Pathologie festgestellt werden. Es werden immer noch viel zu wenig Tiere eingeschickt. Natürlich sind die entstehenden Kosten ein wichtiger Faktor. Für viele Regionen gibt es Storchenbeauftragte, die sich auch um die Beringung der Jungtiere kümmern und aber auch die gesamte Population im Blick haben sollten. Mit diesem und ggf. der Naturschutzbehörde kann eventuell eine pathologische Untersuchung eines verstorbenen Tieres eingeleitet werden.
Aber auch Raubvögel (wie der Rotmilan) attackieren manchmal ein Nest mit Jungvögeln und werfen dieses heraus. Kommt das Jungtier unverletzt unten wieder an, ist es möglich dieses wieder ins Nest zu setzen. Dies ist mit einer Hebebühne möglich. Diese kann man sich ausleihen und aus unserer Erfahrung sind die Verleiher und auch die Feuerwehr sehr tierfreundlich und helfen meistens kostenfrei. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an alle helfenden Hände.
Wenn ein Storch nun den Sturz überlebt hat, kann er aufgezogen werden. Dies ist eine herausfordernde Aufgabe aber sie macht auch viel Spaß. Ist das Tier flügge, kann es wieder in ein Nest gesetzt werden, wo vielleicht nur ein Jungtier vorhanden ist. Das Hauptproblem beim Zurücksetzen sind die Jungtiere, wenn sie zu menschenbezogen aufgezogen werden. Dann attackieren sie oft die Altvögel und nehmen keine Nahrung an. Deshalb ist eine Storchenattrappe für die Aufzucht unabdingbar.
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