Verschiedene Erkrankungen führen dazu, dass Katzen keinen Appetit haben und nichts oder nur wenig fressen. Wenn dann in der Praxis eine dicke Katze vorgestellt wird, berichtet der Halter, dass das ja gar nicht schlimm sei, da die Katze ja genug „Reserven“ hätte. Das ist leider eine Fehleinschätzung. Bei Hunden ist es kein Problem, wenn diese (freiwillig oder nicht) mal einen Fastentag einlegen. Katzen sind keine kleinen Hunde. Sie sind speziell und haben auch einen eigenen und besonderen Stoffwechsel.
Katzen sind Proteinverschwender. Das heißt, dass sie sehr viel Protein, also Eiweiße benötigen. Eiweiße sind aus Aminosäuren aufgebaut. Bei den Aminosäuren unterscheidet man essentielle von nicht essentiellen. Essentiell bedeutet, dass diese Aminosäure zugeführt werden müssen und nicht selbst hergestellt werden können. Für die Katzen sind u.a. Arginin und Taurin von besonderer Bedeutung.
Kohlenhydrate können Katzen dagegen nur in sehr geringen Mengen verwerten. Das liegt an den fehlenden Enzymen im Speichel und anderen Verdauungssekreten.
Fette sind ein Geschmacksträger und Energielieferant. Hier kann die Katze besser tierische Fette verstoffwechseln als pflanzliche. Auch hier werden essentielle Fettsäuren, wie z.B. Arachidonsäure benötigt.
Eine Katze, die keine Nahrung aufnimmt, fängt an, ihre Fettreserven zu mobilisieren und in der Leber zu verstoffwechseln. Dabei gilt natürlich, dass dicke Katzen auch viel Fett zum Mobilisieren haben. Damit wird die Leber regelrecht überschwemmt und es kommt zum Leberversagen. Somit ist für übergewichtige Katzen es deutlich wichtiger täglich Nahrung zu sich zu nehmen, als für dünne. Dies muss auch bei Abnehmdiäten bedacht werden. Katzen dürfen nicht hungern. Damit ergibt sich auch, dass man eine Katze bezüglich ihrer Futtergewohnheiten nicht umerziehen kann. Wenn ihr also ein nichtschmackhaftes Futter angeboten wird, wird sie eher hungern als etwas zu fressen, was sie nicht mag.
Damit hat der Katzenhalter eine besondere Verantwortung seiner Katze gegenüber. Am besten wäre es also, es nicht zu zulassen, dass die Katze übergewichtig wird. Ähnlich uns Menschen geht das Gewicht leichter auf die Rippen als später wieder runter.
Passen Sie auf Ihre Samtpfote auf! Kontrollieren Sie täglich, ob sie Futter aufgenommen hat. Haben Sie Fragen? Dann kontaktieren Sie uns gerne!